Rated Current
Dieser Wert beschreibt den Gleichstrom, bei dem die Eigenerwärmung des Bauteils um 40 Kelvin zunimmt. ∆T = 40K
Die Methode, die Würth Elektronik zur Messung des Nennstroms (Rated Current) verwendet, basiert auf Abschnitt 6 der Norm IEC 62024-2:2020, um transparente und vergleichbare IR-Werte zu erhalten. Eine Testplatine mit einer aufgelöteten Speicherinduktivität befindet sich in einer Box mit einer Seitenlänge von etwa 40 cm. Das Bauteil und die Platine haben keinen direkten Kontakt mit der umgebenden Box. Es findet nur ein natürlicher Wärmeaustausch statt, ohne dass die Testleiterplatte einer erzwungenen Wärmeübertragung, wie z. B. durch einen Luftstrom, ausgesetzt ist.
Es gibt mehrere Methoden die Temperatur zu messen. Würth Elekronik hat sich entschieden eine Infrarotkamera zu verwenden, um den heißesten Bereich des Bauteils zuverlässig detektieren und messen zu können.
Um Messfehler wie z. B. Reflexionen zu eliminieren, wird die Testplatine mit einer schwarzen Beschichtung entsprechend vorbereitet.
Zur Ermittlung der oben genannten 40 K Eigenerwärmung wird der Strom, der durch das Bauteil fließt, schrittweise erhöht. Die Temperatur gilt als eingeschwungen, sobald sich die Erwärmung bei einem Stromschritt auf weniger als 1 K pro Minute reduziert hat. Die Dauer, bis sich die Temperatur eingeschwungen hat, ist ebenfalls vom Volumen und der Materialzusammensetzung der Induktivität abhängig.

Einfluss von Leiterbahnbreiten auf den Rated Current
Die Eigenerwärmung der Speicherinduktivität wird durch die Abmessungen der Leiterbahnen beeinflusst, auf der sie aufgelötet ist.
Ein kleiner Leiterbahnquerschnitt kann Wärme schlechter transportieren. Die Speicherinduktivität kann somit die Erwärmung durch den Strom nur über die Luft ableiten. Die Eigenerwärmung von 40 K wird schon bei niedrigem Strom erreicht.
Eine größere Querschnittsfläche verringert den Wärmewiderstand. Breite Leiterbahnen mit einer großen Kupferfläche erhöhen den Wärmefluss, wodurch die Induktivität die Eigenerwärmung besser über die Leiterbahnen ableiten kann. Das Bauteil kann mit höheren Strömen betrieben werden, da die Eigenerwärmung von 40 K erst bei einem höheren Strom erreicht wird.

Rated Current & Performance Rated Current

In Datenblättern ist der Rated Current und Performance Rated Current spezifiziert.
Der Rated Current wird ohne die im IEC-Standard definierten Testbedingungen erfasst.
Der Performance Rated Current hingegen verwendet die im IEC-Standard spezifizierten Testbedingungen.

Aufgrund der Bandbreite an Baugrößen und Konstruktionen des Würth Elektronik Produkt line-up werden verschiedene PCB Layouts benutzt um den Nennstrom zu messen.
Der im Datenblatt aufgeführte Rated Current wir mit der WE legacy Platine gemessen.
Bei dem Performance Rated Current werden die Iclass Platinen verwendet.

IR = WE-LHMI gemessen auf einer WE legacy PCB ,
IRP = LHMI gemessen auf einer Iclass C PCB,
5 mm = WE-LHMI gemessen auf 5 mm Leiterbahnen,
FC: Forced Convection / mit aktiver Belüftung
Verschiedene Platinenlayouts und erzwungener Wärmeaustausch beinflussen den Nennstrom.
Fehlende Transparenz auf dem Markt über die Testbedingungen macht es schwierig unterschiedliche Nennstromwerte zu vergleichen.
Dieses Problem umgeht Würth Elektronik durch Verwendung des IEC Standards.
Rated Current Calculator in REDEXPERT
Rated Current Calculator in REDEXPERT
Zur Bestimmung des Nennstroms für Bauteile, die auf unterschiedlich großen Leiterbahnbreiten gemessen werden, hat Würth Elektronik jetzt über REDEXPERT einen Nennstromrechner online gestellt, bei dem der Benutzer die gewünschten Leiterbahnabmessungen eingeben kann.

Zusätzliche Informationen Speicherinduktivität

Mit unserem Filter Applications Guide können Sie sich schnell und einfach einen Überblick über die verschiedenen Strimbereiche, Montagearten und Matchcodes verschaffen und schnell das richtige Bauteil für Ihre Anwendung auswählen.

Erfahren Sie mehr über Kernmaterialien, Wicklungsarten, Montagearten und Schirmungstypen von Speicherinduktivitäten

Würth Elektronik nutzt transparente Messverfahren gemäß Abschnitt 6 der Norm IEC 62024-2:2020, um den Nennstrom (Ir) bei Temperaturanstieg von Leistungsinduktoren zu bestimmen. Auf einer 20 cm großen Testplatine in einer Box erfolgt eine natürliche Konvektion, ohne direkten Kontakt zur Box. Anstelle eines Thermoelements kommt eine Infrarotkamera zum Einsatz, um Messfehler zu vermeiden und die heißeste externe Stelle des Kerns zu erfassen. Die Temperatur stabilisiert sich beim Stromdurchfluss mit weniger als 1 °C pro Minute.