Ende 2024 ist Schluss mit dem Wildwuchs an Ladegeräten bei elektronischen Kleingeräten. Die EU macht USB-C-Steckverbinder und den USB-Power-Delivery-Standard zur Pflicht.
Ab dem 28. Dezember 2024 müssen alle Mobiltelefone, Tablets und Kameras, die in der EU verkauft werden, einen USB-C-Ladeanschluss aufweisen. Ab Frühjahr 2026 gilt das auch für Laptops. Die EU möchte damit Elektroschrott reduzieren und Elektrogeräte nachhaltiger gestalten.
Das Europäische Parlament hatte dies bereits im Oktober 2022 als Ergänzung der Funkanlagenrichtlinie (Radio Equipment Directive) beschlossen und dann den Mitgliedsstaaten zur Umsetzung in nationales Recht weitergeleitet.
Alle Hersteller müssen ihre neuen Mobiltelefone, Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer und Headsets, tragbaren Videospielkonsolen und Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen, Mäuse, tragbaren Navigationssysteme, Kopfhörer und Laptops mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 100 Watt, die mit einem Kabel aufgeladen werden können, künftig mit einem USB-C-Anschluss ausstatten.
So benötigen Verbraucherinnen und Verbraucher nicht jedes Mal auch gleich ein neues Ladegerät, wenn Sie ein neues mobiles Gerät erwerben. Dann nämlich reicht ein einziges Ladegerät für eine Vielzahl von kleinen und mittelgroßen tragbaren elektronischen Geräten.
Die Richtlinie schreibt nun auch ein gemeinsames Basisladeprotokoll für alle USB-C-Geräte vor.
Die neue Bestimmung macht es auch unmöglich, das Netzteil des Ladegeräts zusammen mit dem Gerät zu verkaufen. So können die Verbraucher in voller Kenntnis der Sachlage entscheiden, ob es tatsächlich notwendig ist, mit einem neuen Gerät auch ein neues Ladegerät zu kaufen. Spezielle Etiketten sollen Auskunft über die Ladeeigenschaften neuer Geräte geben. So lässt sich leichter feststellen, ob vorhandene Ladegeräte mit ihnen kompatibel sind. Die EU-Bestimmung sorgt also dafür, dass die Ladegeräte häufiger wiederverwendet werden können und dürften dazu beitragen, bis zu 250 Millionen Euro pro Jahr an unnötigen Ladegeräten einzusparen. Weggeworfene und ungenutzte Ladegeräte verursachen in der EU jedes Jahr rund 11 000 Tonnen Elektroschrott.
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Die Vorschriften gelten zwar nicht für Produkte, die vor dem Zeitpunkt der Anwendung auf den Markt gebracht worden sind. Dennoch hat mittlerweile auch Marktschwergewicht Apple bereits mit der Umstellung begonnen: Die iPhone-15-Generation sowie die zweite Generation der AirPods Pro sind bereits mit USB-C ausgestattet.